Bedingungen der Motivation von Mittelschullehrkräften im Teamteaching
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Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1, 0, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Einführung der Neuen Mittelschule im Schuljahr 2008/09 wurde das Teamteaching bis 2018/19 flächendeckend in Österreich als mögliche Differenzierungsmaßnahme in Deutsch, Englisch und Mathematik eingeführt (vgl. §31 SchUG). Mit mindestens einer zweiten gemeinsamen Person den Unterricht zu planen, durchzuführen und zu reflektieren sowie die SchülerInnen zu beurteilen, setzt die EinzelkämpferInnen unter Druck.Die Untersuchung analysiert die Quantität und Qualität der Motivation von Lehrkräften im Teamteaching auf Basis der Selbstbestimmungstheorie (vgl. Ryan & Deci, 2017) und erörtert, welche personen- und umweltbezogenen Faktoren zur Erklärung der Motivationsqualität im Teamteaching beitragen. Neben den Big Five Persönlichkeitsdimensionen und den Basic Needs als Umweltfaktoren werden auch Beliefs, kollektive Selbstwirksamkeitserwartung sowie soziodemografische Variablen als Prädiktoren der Motivationsqualität angenommen. Die Zufriedenheit, sie seht in einem engen Zusammenhang mit der Motivation (siehe u.a. Bishay, 1996), wird als abhängige Variable der Motivationsqualität angenommen (vgl. O'Reilly, 2014).Resultate deskriptiver Statistik zeigen, dass die teilnehmenden Lehrkräfte (N = 433 LehrerInnen) eine sehr hohe autonome, eine niedrige kontrollierte und geringe Amotivation aufweisen. Weiters zeigt sich, dass die Lehrkräfte dem Teamteaching gegenüber positiv eingestellt sind und eine hohe Zufriedenheit sowie Selbstwirksamkeitserwartung aufweisen.Ergebnisse der Regressions- und Strukturgleichungsanalysen zeigen, dass die autonome Motivationsqualität durch persönliche Einstellung, kollektive Selbstwirksamkeitserwartung, erlebte Basic Needs sowie Persönlichkeitsmerkmale (Offenheit, Extraversion, soziale Verträglichkeit und psychische Stabilität) erklärt werden kann. Soziodemografische Variablen haben keine bis geringe Effekte. Die kontrollierte Motivationsqualität kann vor allem durch die Persönlichkeitsdimension Neurotizismus sowie die erlebten Basic Needs und die Dienstzeit erklärt werden. Für die Erklärung der Amotivation erweisen sich Beliefs, kollektive Selbstwirksamkeitserwartung und erlebte Basic Needs als signifikante Prädiktoren.Die Zufriedenheit kann durch die Motivationsqualität unterschiedlich stark erklärt werden. Während die autonome Motivationsqualität und die Amotivation einen moderaten bis starken Effekt auf die Zufriedenheit einnehmen, weisen die kontrollierten Motivationsstile geringe Effekte auf die Zufriedenheit auf.
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