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Bedeutung humanwissenschaftlicher Erkenntnisse für Strafhaftentlassungsprognosen und ihre Umsetzung bei aggressiver Gewaltdelinquenz von männlichen Erwachsenen

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Was passiert, wenn Juristen und Psychowissenschaftler bei Strafhaftentlassungsprognosen zusammenarbeiten? Was hat Einfluß auf ihre Entscheidung? Worin bestehen Fehlerquellen bzw. Unsicherheiten? Wie läßt sich dies verringern? Welche humanwissenschaftlichen Erkenntnisse sind für diese Fragen von Bedeutung? Wie werden sie bzw. können sie umgesetzt werden? Inwieweit sind sie auch bei präventiven Fragen von Belang, welche in engem Zusammenhang zur Prognose stehen? Wie unterscheiden sich Theorie und Praxis - Realität? Antworten auf diese Fragen erfordern vielfältige Perspektiven, welche die Einzigartigkeit und Vielschichtigkeit des menschlichen Individuums sowie dessen dynamische Selbstgestaltung durch Denken und Handeln berücksichtigen. Dies betrifft Untersucher und Untersuchte gleichermaßen. Auch wenn Täter als Objekte der Begutachtung, Bestrafung, Behandlung erscheinen, so sind sie doch Subjekte, die Einfluß auf die eigene spätere Prognose haben. Dieses Potential muß berücksichtigt und möglichst effektiv aktiviert werden. Ein opferorientierter Strafvollzug ist ebenso im Sinne der Täter, wie eine effektive Behandlung von Tätern im Sinne der Opfer. Auch wenn Untersucher sich bemühen, möglichst objektiv zu arbeiten, können sie subjektive Eindrücke, Emotionen, Intuition oder Vorurteile nicht komplett ausblenden. Hier hilft nur Reflexion. Anhand neurowissenschaftlicher Erkenntnisse wird dies belegt, sowie unter anderem anhand der forensischen Psychowissenschaften auch aufgezeigt, daß dies kein Nachteil sein muß. Nicht nur empirisches Denken ist wissenschaftlich, auch hermeneutische, normative und interpretierende Vorgehensweisen sind es. Sie alle sind erforderlich, um die Ganzheit angemessen zu erfassen. Neu vorgestellt wird bildliches Denken, das im Guten (Vorbilder) wie im Schlechten (sadistische Phantasien) erheblichen Einfluß hat, aber lernpsychologisch und didaktisch aufgrund seiner Mehrdimensionalität Vorteile bietet, die sich auch im Rahmen einer wissenschaftlichen Darstellung nutzen lassen. Unterschwellige Einflüsse, welche die verbale Kommunikation begleiten, können so in ihrer Gleichzeitigkeit transparent gemacht werden. Das menschliche Individuum als komplexes und dynamisches Kausalgeflecht läßt sich mit der vernetzten Struktur seines Wahrnehmungs- und Denkapparates erklären. Entsprechend netzartig strukturiert sollte auch das Denken, welches es begreifen möchte, sein. Derartige Netzwerke werden bewußt in der Philosophie der transversalen Vernunft, eher unbewußt in effektiver praktischer Arbeit bereits genutzt. Es geht nicht nur darum, interdisziplinär Erfahrungen auszutauschen, Abgrenzungen und Unterschiede festzustellen, sondern auch um Gemeinsamkeiten und Anknüpfpunkte. Das für einen selbst Neue, Fremdartige soll nicht nur betrachtet, sondern so weit wie möglich auch wieder in das eigene Denken einbezogen werden. In dieser Arbeit geschieht dies etwa dadurch, daß sie entsprechend der herausgearbeiteten neurowissenschaftlichen Erkenntnisse in der ersten Person geschrieben ist. Die in der Kriminologie vernachlässigte und zuweilen mißverstandene Humanethologie von Eibl-Eibesfeldt liefert für Prognose und Prävention interessante Erkenntnisse u.a. über explorative Aggression. Bei all dem stößt man immer wieder auf Tabus, welche das, was sie schützen sollen, geradezu gefährden. Trotz dieser werden daher gemeinsame Strukturen untersucht, welche jene Welt der aggressiven Gewalttäter mit derjenigen der Gesellschaft, auch der Untersucher verbinden. Auch wenn hier qualitativ und quantitativ Abstufungen bestehen, sind die Übergänge fließend und reichen bis in die Weltpolitik. Aggression, Tabus, Feindlichkeit oder Furcht dem Fremdartigen gegenüber machen z.B. auch vor den Toren der Wissenschaft nicht halt. Um unser Wissenschaftssystem möglichst von "außen" zu reflektieren und sein Denken zu bereichern, werden daher sogar kritische Sichtweisen fremder Kulturen einbezogen. Aber auch nichtakademische Praktiker, Gefangene, Opfer und Pressestimmen werden berücksichtigt. Weder Gewalt noch Aggression können bzw. müssen aus dieser Welt verschwinden. Es kommt vielmehr auf den möglichst konstruktiven Umgang mit ihnen an, und da sind alle gefragt. Für den Juristen bietet der Abschluß eine nicht als festes Prüfungsschema zu verstehende flexible Checkliste, die ihm die Würdigung psychowissenschaftlicher Gutachten und den Blick aus möglichst vielfältigen Perspektiven erleichtern soll, um Fehler durch Kriterienreduktion zu vermeiden. Durch den möglichst anschaulichen Schreibstil mit genauer Erklärung der verwendeten Begriffe, aber auch aufgrund der umfangreichen Fußnoten mit den ausführlichen Verweisen ist das Buch für den juristischen oder kriminologischen Laien ebenfalls geeignet.
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Preis

67,00 CHF