Atypische Beschäftigung. Sprungbrett in die Prekarität oder Erwerbsform der Zukunft?
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Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 2, 0, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Institut für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Inklusion und Exklusion in der Arbeitswelt, Sprache: Deutsch, Abstract: Die moderne Arbeit ist atypisch. Binnen zwanzig Jahren stieg die Zahl der befristet, in Leih- oder Zeitarbeit Beschäftigten und Minijobbern um mehr als 70 Prozent. Im Jahr 2016 ging jeder fünfte Erwerbstätige zwischen 15 und 64 Jahren einer atypischen Beschäftigung nach, während seit 1991 die Zahlen Erwerbstätiger mit unbefristeter Vollzeitbeschäftigung konstant zurück gehen (destatis 2017). Diese Entwicklung geht mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandelungsprozessen wie erhöhtem Marktdruck und Normwandel einher und eröffnete neben einer politischen auch eine Debatte über qualitative Aspekte von atypischer Arbeit. Denn nicht nur gesetzliche Reglementierungen, auch die sozialen Sicherungssysteme erfüllen nicht mehr die Ansprüche des modernen Arbeitnehmers. Es wird zunehmend Flexibilität gefordert, ohne eine hinreichende Flexibilisierung der Sicherungssysteme zu gewährleisten. Dieses Abstimmungsproblem könnte auf lange Sicht zu umfassenden Exklusionsprozessen führen und bedarf dringender Handlung. Erfordert es zusätzlich eine Relativierung des Begriffs "atypisch", wenn diese Arbeitsform zunehmend zur Normalität wird? Und sind alle atypischen Erwerbsformen auch gleich prekär? In der vorliegenden Arbeit wird auf diese Fragen detailliert eingegangen. Zusätzlich soll untersucht werden, wie der aktuelle Trend einer Verlagerung vom Normalarbeitsverhältnis auf atypische Beschäftigungsformen zu interpretieren ist und wie dieser Prozess ausgestaltet werden kann. Dazu werden zunächst Begrifflichkeiten wie Atypische Arbeit und Prekarität geklärt und in Bezug zueinander gestellt. Anschließend sollen die Rahmenbedingungen genauer erläutert sowie ein theoretischer Bezug zu Robert Castels Theorie der Desintegrationspotentiale hergestellt werden. Welche Risiken oder auch Chancen sich aus den neuen Beschäftigungsformen entwickeln können, wird dann anhand einer Analyse von Brehmer und Seifert nochmals gegenüber gestellt und in einem Fazit die Fragestellung beantwortet und ein Ausblick auf Lösungs- und Gestaltungsmöglichkeiten gegeben.
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