Atlantik-Novelle
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Marcel Reich-Ranicki hatte schon anlässlich der "Stellvertreter"-Inszenierung am Broadway sich lustig gemacht über jene Literaten, die Ralf Hochhuths Durchschlagskraft allein mit seiner Themen-Wahl begründen. Das unterstrich Hans Mayer während des Filbinger-Prozesses: "Es wäre banal, das allein mit den sogenannten 'brisanten' Themen erklären zu wollen... brisant war das Grundprinzip allen Schreibens bei Hochhuth: das Ernstnehmen individueller Lebensentscheidungen."
Der Erzähler Hochhuth verdichtet die Konflikte dieser Mitmenschen zu jenen "unerhörten Begebenheiten", die das Merkmal einer Novelle sind, Novelle wie Storm sie auffasste als "epische Schwester des Dramas". Piero Rismondo beschrieb die Bereicherung der Erzählung durch dokumentarisch-essayistische Betrachtungen und notierte: "... machte Hochhuth aus dieser Methode eine Art eigene Kunstform, Prosa von schaurig packender Kraft, sie schließt sich einer großen deutschen Erzähltradition an. Man möchte sie klassisch, fast Kleistisch nennen.
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