Ästhetische Berechtigung des modernen Stummfilms
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1, Universität Wien (Theater-, Film- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: Theorien und Methoden der Filmwissenschaft, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Blickt man in die Kinosäle der heutigen Zeit bzw. der letzten Jahrzehnte wird man im Falle eines auf der Leinwand erscheinenden Stummfilms vielleicht in ein ähnliches Staunen geraten, wie der Kinozuschauer in den Entstehungsjahren dieses Mediums (beispielsweise bei einer Filmaufführung der Brüder Lumières). Aber es gibt diese Filme auch heute noch.
Jedoch hat der Stummfilm seit der Einführung des Tonfilms in den 30er Jahren rapide an Bedeutung verloren. Die goldene Stummfilmära ist lange vorbei. Möchte man eine wissenschaftliche Arbeit über die Filmästhetik des Stummfilms schreiben, liegt es im Regelfall nahe, dass man sich auf einflussreiche Beispiele aus der "klassischen" Stummfilmzeit bezieht. Dies möchte ich jedoch nicht.
Im Grunde geht es mir darum die Berechtigung, sowie den ästhetischen Reiz des Gegenwartsstummfilms herauszukristallisieren. Ich möchte herausfinden und feststellen wie ein/e Regisseur/in mit den Mitteln und Merkmalen eines Stummfilms umgeht. Diesbezüglich wird natürlich zu klären sein, was überhaupt das Spezifische am Stummfilm ist bzw. was ihn überhaupt vom Tonfilm abgrenzt. In diesem Zusammenhang möchte ich mich vor allem, im Sinne eines Vergleiches, auf die Funktion, Bedeutung des Tons und der Musik stürzen, also betrachten wie mit den heutigen technischen Möglichkeiten bzw. musikalischen Strömungen umgegangen wird. Die Ästhetik eines heutigen Stummfilms unterscheidet sich, meiner Meinung nach - was natürlich noch wissenschaftlich zu ergründen wäre - sehr markant von einem klassischen Stummfilm, was sich vor allem in Bezug auf die Selbstreflexion des stummen Films zu manifestieren scheint.
Für die bessere Verständlichkeit und spezifischere Betrachtung der Ästhetik eines "modernen" Stummfilms, möchte ich mich auf zwei sehr unterschiedliche Werke des letzten Jahrzehnts beziehen. Zum einen auf Juha von Aki Kaurismäki aus dem Jahre 1998 und zum anderen auf Der die Tollkirsche ausgräbt von Franka Potente aus dem Jahre 2006.
Letzten Endes möchte ich in meiner wissenschaftlichen Arbeit herausarbeiten, was den Stummfilm selbst in der heutigen Zeit für den Zuschauer interessant und ästhetisch wertvoll macht, also festzustellen warum der Stummfilm durchaus eine ästhetische Berechtigung im Zeitalter des digitalen Film und Ton hat. Es wird interessant zu sehen und herauszuarbeiten sein, wie sich diese technischen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters spielerisch in die Ästhetik eines heutigen Stummfilms integrieren.
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