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Bereits zu Jakob Wassermanns Lebzeiten galt vielen sein Werk als hoffnungslos überholt. Daran hat sich bis heute wenig geändert. Zu unrecht, wie eine Beschäftigung mit seiner früher Schaffensphase beweist. Insbesondere Wassermanns Rolle innerhalb der Münchner Moderne um 1900 wie auch seine zu jener Zeit verfassten Texte machen deutlich, wie sehr dem jungen Schriftsteller daran gelegen war, Teil der literarischen Avantgarde zu werden und "Neues" mit seiner Kunst zu schaffen. Die vorliegende Arbeit, die sich als erste detailliert mit dem frühen literarischen Schaffen des Autors auseinandersetzt, widmet sich wichtigen Vorbildern und Mentoren sowie Wassermanns ersten Erfahrungen als Künstler. Mit Hilfe bislang unveröffentlichter Briefe und anhand erster literarischer Gehversuche eröffnet die Untersuchung nicht nur eine Perspektive auf die Milieus, in denen sich der junge Wassermann bewegte, sondern auch darauf, welche ideengeschichtlichen Strömungen, sozialen Fragen und literar-ästhetischen Ansätze ihn bei seinem Selbstfindungsprozess als Schriftsteller beeinflussten. Die anschließende Analyse seiner frühen kleineren und größeren Publikationserfolge - neben Gedichten und Erzählungen in der Satirezeitschrift Simplicissimus waren das vor allem die Romane Melusine, Die Juden von Zirndorf und Die Geschichte der jungen Renate Fuchs - offenbart, dass der junge Autor nahezu alle Strömungen innerhalb progressiver Künstlerkreise aufgriff. Zudem beweist spätestens die Auswertung verschiedener Äußerungen von Zeitgenossen, dass man Jakob Wassermann als einen "Zeitgemäßen" erkannte und dass sein frühes Werk somit zweifelsohne der literarischen Moderne zugerechnet werden kann.
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