Arzt-Elterninteraktion bei der Impfaufklärung vor dem Hintergrund sozialer Distanz und Homophilie
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Forschungsarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Gesundheit - Public Health, Note: 1, 3, Technische Universität Chemnitz (Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Auf der Liste der aktuellen gesundheitsbezogenen Herausforderungen der World Health Organization (WHO) wird neben Klimawandel, Ebola und HIV die Impfzögerlichkeit als eine der bedeutendsten Bedrohungen für die globale Gesundheit benannt. Besonders in Bezug auf Kinderimpfungen führen sinkende Immunisierungsraten zu vermehrten Neuinfektionen und verhindern damit die Ausrottung diesbezüglicher Krankheiten. Kinderimpfungen stellen sich im öffentlichen Diskurs, wie alle Themen der Sicherheit von Kindern, als ein emotional aufgeladenes Thema dar.Die Analyse der Arzt-Eltern-Interaktionen, in der die Impfentscheidung ausgeführt wird, bzw. die Wechselwirkung der demografischen Merkmale der daran beteiligten Personen, bietet die Möglichkeit tieferer Einblicke in Impfentscheidungsprozesse zu erlangen. Daher setzt sich die Forschungsarbeit mit der Frage auseinander, wie Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Ärzten und Eltern einerseits die Impfentscheidung und andererseits das empfundene Sicherheitsgefühl mit der getroffenen Entscheidung beeinflussen. Die empfundene Sicherheit mit der getroffenen Entscheidung ist hierbei wichtig, um differenziertere Aussagen über die soziale Interaktion treffen zu können. Die diskutierten Gründe für stagnierende oder rückläufige Impfquoten sind vielfältig. Bedeuten beispielsweise Kombinationsimpfstoffe höhere Effizienz für das Gesundheitssystem und die Familien deren Kinder geimpft werden, werden diese von Impfkritikern, aufgrund der höheren Wirkstoffmenge, als riskanter wahrgenommen. Neben der Meinungsbildung im Internet werden auch demografische und kulturelle Merkmale von Eltern sowie Eigenarten der Risikokommunikation im Rahmen medizinischer Forschung als Einflussfaktoren diskutiert. Impfungen werden in Deutschland alleinig von Ärzten durchgeführt, welche auch für die direkte Impfaufklärung im Patientengespräch verantwortlich sind. Dadurch spielen neben den Entscheidungsträgern selbst auch Spezifika des durchführenden medizinischen Personals und das Setting in dem die Impfaufklärung stattfindet von Fall zu Fall eine besondere Rolle bei der Impfentscheidung, was deren nähere Untersuchung, für den Blick auf Impfquoten, besonders lohnenswert macht.
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