Argumentieren mit Peers
BücherAngebote / Angebote:
Argumentieren gilt als gesellschaftlich hochfunktionale kommunikative Praktik u. a. zur Bearbeitung von Dissens. Im Gegensatz zu dieser Relevanz steht das bisher noch immer unzureichende Wissen über den Erwerb argumentativer Fähigkeiten insbesondere in Peer-Gesprächen. Die vorliegende Studie beansprucht auf der Grundlage authentischer längs- und querschnittlich strukturierter Gesprächsdaten von Kind-Kind-Interaktionen und gesprächsanalytisch inspirierten Beschreibungen, diese Wissenslücke partiell zu schließen. Sie geht dabei von den Prämissen aus, dass Kindergartenkinder auch in Konfliktsituationen kooperativ miteinander agieren und in Peer-Gesprächen voneinander lernen können.
Die Arbeit beschreibt kindliche Argumentationsmuster, die anhand von 41 Transkriptausschnitten illustriert werden, in dreifacher Weise: Erstens werden die argumentativen Kompetenzen in Form von Erwerbsverläufen dargestellt, zweitens die Erwerbssupportivität derartiger Sequenzmuster in Peer-Interaktionen plausibilisiert und drittens ein Toposinventar zur inhaltlichen Typisierung der Argumente entworfen. Mit diesem Wissen sind weiterführend sowohl Aussagen über kindliche Argumentationskompetenzen ableitbar als auch Einsichten in die kindliche Kooperativität und in wechselseitig etablierte Lernmöglichkeiten. Letztere bilden aktuell einen Schwerpunkt der internationalen Forschung zu Peer-Gesprächen. Erst durch die genaue Erforschung dessen, was Kinder auf argumentativer Ebene tun, ist sowohl das Erkennen von Förderungsbedarf als auch eine gezielte Unterstützung möglich. Durch einen Transfer der vorliegenden Ergebnisse können Kinder im Kindergartenalter sowohl befähigt werden, Konflikte selbständig und erfolgreich zu lösen, als auch, auf schulische Erwartungen hinsichtlich des Argumentierens angemessen zu reagieren.
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen