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Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland

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In den Jahren 1985 und 1986 wurde die Öffentlichkeit durch eine Häu­ fung antisemitischer Vorfälle in der Bundesrepublik und in Österreich aufgeschreckt. Besonders die heftige Auseinandersetzung um die Präsi­ dentschaftswahl in Österreich machte in Polemiken und Leserbriefen sichtbar, daß antijüdische Ressentiments vorhanden und mobilisierbar sind. Da die Größe dieses Potentials unbekannt war, entsprechende Umfragen lagen mehr als ein Jahrzehnt zurück, nahm die Anti-Defa­ mation League (ADL), New York, mit österreichischen und deutschen Forschungseinrichtungen Kontakt auf, um Antworten auf diese Frage zu erhalten. Die ADL-Direktoren Abraham H. Foxman und Theodore Freedman traten 1986 mit der Bitte an Professor Dr. Herbert A. Strauss, den Lei­ ter des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Uni­ versität Berlin, heran, die wissenschaftliche Konzeption für eine Re­ präsentativbefragung zum gegenwärtigen Antisemitismus in der Bun­ desrepublik Deutschland auszuarbeiten. Ohne die Initiative und die Finanzierung der ADL, für die wir hiermit danken, wäre es dem Zen­ trum für Antisemitismusforschung nicht möglich gewesen, ein derartig umfangreiches und teures Forschungsprojekt in Angriff zu nehmen. Das Recht, die Daten der Umfrage einer eigenen Auswertung zu unter­ ziehen, verschaffte dem Zentrum die empirische Basis, seine Forschun­ gen zum Antisemitismus erstmals auch auf die Gegenwart auszudeh­ nen.
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