Anthropozän
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Im Jahre 2000 stellten der Chemiker Paul J. Crutzen und der Biologe Eugen F. Stoermer eine einflussreiche These auf: Der Einfluss der Menschheit auf den Planeten sei inzwischen so groß, dass man von einem neuen Erdzeitalter sprechen müsse, dem Anthropozän. Der Begriff machte rasch Karriere, nicht nur in den Erdwissenschaften, sondern auch in den Sozial- und Geisteswissenschaften sowie der Kultur, wo er zum Ausgangspunkt von Filmen, Dokumentationen und Ausstellungen wurde. Doch der Begriff und seine Definition bleiben umstritten. Dies beginnt bei der weiterhin ungeklärten Frage, wann das Anthropozän beginnt: Schon mit dem Beginn des Ackerbaus? Mit der Industrialisierung, dem Siegeszug des Kapitalismus? Und ist es tatsächlich der «Mensch» an sich, der für die Umbrüche verantwortlich ist? Oder verschleiert das eher, dass verschiedene Gruppen von Menschen zu den Krisen beigetragen haben, die unser Zeitalter auszeichnen? Welche blinden Flecken hat das Konzept des Anthropozäns?
Dieser Band stellt den aktuellen Stand der Anthropozän-Debatte kompakt und verständlich dar und in den Kontext der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen unserer Tage. Die These eines neuen Erdzeitalters wird aus einer interdisziplinären Perspektive dargestellt und aus einer kritischen, linken Perspektive diskutiert.
Erscheint im August