Anna Uddenberg im Kontext der Theoriebildung und künstlerischen Tradition des (Post-)Internet-Feminismus. Subversion und Wiederaneignung von Weiblichkeitsbildern
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Forschungsarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Kunst - Bildende Künstler, Note: 1, 0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit soll dazu dienen, Anna Uddenberg und ihre Praxis im Kontext der Theoriebildung und künstlerischen Tradition des (Post-)Internet-Feminismus zu verorten, wobei insbesondere die Strategien der Subversion und Wiederaneignung von Frauenbildern im Fokus stehen sollen.
Immer häufiger prägen Fragen zur sozialen, kulturellen und geschlechtlichen Identität unser Leben, in den privaten wie öffentlichen Bereichen sowie in den virtuellen Räumen des Internets. In den vergangenen Jahren hat eine wachsende Zahl von KritikerInnen und zeitgenössischen KünstlerInnen damit begonnen, sich mit den etablierten Geschlechterrollen, gesellschaftlichen Hierarchien und den damit zusammenhängenden Fragen im Post-Cyberspace wie der Stereotypisierung und Fetischisierung von Frauen sowie dem technologischen Machtmissbrauch zu beschäftigen. Bewegungen wie der kürzlich aus dem Cyberfeminismus entstandene Post-Cyberfeminismus fordern ein radikales Umdenken im Netz, zahlreiche aktuelle künstlerische Positionen greifen das Thema der Objektifizierung des weiblichen Körpers in der Konsumkultur auf.
Anna Uddenbergs Werk widerspiegelt auf ironische, überzogene Weise das vorherrschende, puppenhafte Bild von Weiblichkeit im neoliberalen 21. Jahrhundert, welches heute unter anderem durch kultähnlichen Konsum, die Bilder von InfluencerInnen in den sozialen Medien und die ständige Verfügbarkeit von pornographischen Inhalten im Internet geprägt ist. Ihre hypersexualisierten und imposanten Skulpturen untersuchen den ständigen Lärm des Konsumismus, der Frauen dazu treibt, ihr Geschlecht zu ¿performen¿. Uddenbergs Interesse an ¿Weiblichkeit¿ als Figuration richtet sich dabei insbesondere auf die geschlechterbedingten Ungerechtigkeiten und unausgewogene Machtverhältnisse im Lebensalltag. Die Vorstellung des ¿typisch weiblichen¿ Wesens, das heißt einer Frau, die sich als flexibel, attraktiv, anpassungsfähig usw. präsentiert, wird anhand der Überspitzung von Rollenmustern und -erwartungen neu verhandelt. Durch die Verwendung moderner Materialien eröffnet ihre künstlerische Praxis neue Reflexionsräume zu Appropriation und Sexualität und leistet damit auch einen wichtigen Beitrag zum Feld der Gender Studies.
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