Liebe und Romantik<, und 3 231 unter >Erotik< - da ist die Kommentarquote sogar 7:1! Bleiben wir also (wenn auch eher ohne >Romantik<) bei der schon immer vielbedichteten >Liebe<, um der Lyrik im Jahre 2013 zuleibe zu rücken. Deren Zustand ist natürlich kritisch - wie sollte es bei moderner, ernstzunehmender Kunst anders sein? Das aber ficht die meisten >user< in den Foren nicht an. Als hätte es die Brüche und Umbrüche der Moderne nie gege­ben, reimen sie weiterhin >Herz< auf >Schmerz< und besingen die Liebe unverdrossen bukolisch. Nun hat das Publikum, ob lyrikaffin oder nicht, nun einmal den Wunsch nach Gereimtem. Not und Nachfrage machen deshalb erfinderisch, und so werden alle Verdikte umgangen oder widerlegt, indem artistisch und/oder ironisch alles bisher Dagewesene an End-, Doppel-, Haufen- und Binnenreimen getoppt wird, oder indem einer alten Form, vorzugsweise dem Sonett, etwas Neues, oft Verspieltes oder Selbstbezügliches abgewonnen wird. Für alle diese Lösungen des Reimereiproblems enthält die vor­liegende Anthologie Beispiele, die ihren Zweck erfüllt hät­ten, wenn's am Ende hieße: Gibt es denn überhaupt ein Pro­blem? Nein, gibt es nicht! - Es gibt nur gute oder schlechte Ge­dichte, und in dieser Antho­logie gibt es nur gute, hoffe ich." (Michael Domas, Hrsg.)" />
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anhaltender ritus

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Diese Sammlung zeigt die Liebeslyrik des beginnenden 21. Jahrhunderts in einer Breite und Qualität wie keine andere. Die Vielfalt der Autoren und Autorinnen ist erstaunlich: Profis und Anfänger sind dabei, Internationale und Regionale, Slampoeten, Schrift- und Forendichter, Gelegenheitswerker, Monomanen, Formfanatiker und Formjongleure im Alter von 19 bis 72 Jahren. So ganz nebenbei wird auch noch eine Soziologie der zeitgenössischen Liebe geliefert ... "Der Spott, es gäbe bei der Lyrik mehr Produzenten als Kon­sumenten, klingt zwar plausibel für Dichter und Dichterinnen, die etwas in der Schublade haben, ist aber falsch: In meinem Heimatforum gedichte.com, in dem ich manche der hier ver­sammelten Autoren kennengelernt habe, kommen in den unterschiedlichen Rubriken auf ein Gedicht durchschnittlich vier bis fünf Kommentare und oft hunderte, ja manchmal eini­ge tausend Klicks. Die meisten Gedichte, nämlich 28 547 (Stand Okt. 2013) fin­den sich in der Rubrik >Liebe und Romantik<, und 3 231 unter >Erotik< - da ist die Kommentarquote sogar 7:1! Bleiben wir also (wenn auch eher ohne >Romantik<) bei der schon immer vielbedichteten >Liebe<, um der Lyrik im Jahre 2013 zuleibe zu rücken. Deren Zustand ist natürlich kritisch - wie sollte es bei moderner, ernstzunehmender Kunst anders sein? Das aber ficht die meisten >user< in den Foren nicht an. Als hätte es die Brüche und Umbrüche der Moderne nie gege­ben, reimen sie weiterhin >Herz< auf >Schmerz< und besingen die Liebe unverdrossen bukolisch. Nun hat das Publikum, ob lyrikaffin oder nicht, nun einmal den Wunsch nach Gereimtem. Not und Nachfrage machen deshalb erfinderisch, und so werden alle Verdikte umgangen oder widerlegt, indem artistisch und/oder ironisch alles bisher Dagewesene an End-, Doppel-, Haufen- und Binnenreimen getoppt wird, oder indem einer alten Form, vorzugsweise dem Sonett, etwas Neues, oft Verspieltes oder Selbstbezügliches abgewonnen wird. Für alle diese Lösungen des Reimereiproblems enthält die vor­liegende Anthologie Beispiele, die ihren Zweck erfüllt hät­ten, wenn's am Ende hieße: Gibt es denn überhaupt ein Pro­blem? Nein, gibt es nicht! - Es gibt nur gute oder schlechte Ge­dichte, und in dieser Antho­logie gibt es nur gute, hoffe ich." (Michael Domas, Hrsg.)
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