»Angst ist ein gutes Mittel gegen Verstopfung«
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Der Mensch als »Gleichgewichtler« (A. Kluge) ist stets bemüht Balancen herzustellen ¿ was aber ist derangiert, wenn wir uns bis zum Platzen ausschütten vor Lachen, in eine Art epileptischen Anfall geraten, der Spaß macht? Ursächlich fürs Lachen, so der Autor, ist immer ein Kitzel: ein Häutchen muß gekitzelt sein, gleich ob es das Derma unter den Achseln, ob es eine historische, eine existentielle, eine nationale, politische oder die unbewußte Haut ist. Und jeder Kitzel schließt Heikles ein: eine kitzlige Sache ist stets eine gefährliche. Nach einer schlagenden gattungsgeschichtlichen Spekulation über die Herkunft des (Primaten-)Lachens und einer Untersuchung der asymmetrischen Entgegensetzung von Weinen und Lachen führt uns Rainer Stollmann auf das Unterhaltsamste wie Aufschlußreichste in überraschende Welten unterschiedlicher Lachkulturen ein: Vom nomadischen »Lachverbot« geht es über die bäuerliche Groteske des Mittelalters und den städtisch-bürgerlichen Humor bis hin zur Industrialisierung des Kuschelns: das heutige Unterhaltungsfernsehen.Auf dieser Grundlage folgt ein Kaleidoskop vermischter Analysen: Kants Witze führen unter Stollmanns Leitung präzise zur kitzligsten Stelle seiner Drei-Kritiken-Großunternehmung, das Geheimnis von Mona Lisas Lächeln wird endlich gelüftet, wir erfahren, wo Komiker uns eigentlich kitzeln: Heinz Erhardt an der Nettigkeits-, Loriot an der Höflichkeits-, Otto Waalkes an der Autoritätshaut und Helge Schneider, Enkel von Dada, an der glatten Fernsehunterhaltungs-Haut, wir, Abkömmlinge bürgerlich-städtischen Humors, lernen die groteske Figur des Eulenspiegel verstehen, werden Zeugen einer atemberaubenden Deutung des Schweijk als eines mündigen Hundes u.v.a.m.
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