Anatol abholen
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Jil Herbst hat zwei Kinder: Pamina und Anatol. Sie macht sich große Sorgen um das jüngere Kind, Anatol. Der Kindergarten macht ihm zu schaffen. Jeder Tag ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Die Lehrpersonen fühlen sich von Anatols Schreien und den Konflikten mit ihnen und den anderen Kindern überfordert. Jil wird immer wieder angehalten, Anatol früher abzuholen und ihn zu Hause zu betreuen. Als Anatol nach vielen Strapazen und Gesprächen nicht mehr in den Kindergarten darf, muss Jil sich daheim um ihn kümmern. Die psychiatrischen Abklärungen ergeben, dass Anatol ADHS hat und hochbegabt ist. Es folgen mehrere Versuche, einen geeigneten Platz für Anatol zu finden, aber sein Leiden geht weiter: Es bleibt schwierig an den neuen Schulen und er wird immer wieder abgewiesen. Niemand scheint ihn oder sein Verhalten verstehen zu wollen.
Die Lesenden erfahren aus Jils Perspektive, wie sie ihren Sohn begleitet und sich dabei nur das Beste für ihn wünscht. Gleichzeitig kommt sie an ihre physischen und psychischen Grenzen und erlebt eine schwere Depression. Der Stress der Situation strapaziert das ganze Familienleben. Für ihre Tochter Pamina bleibt kaum Zeit übrig. Aus der Perspektive der Schulpsychologin Christa Landolt, die den "Fall" Anatol begleitet, bekommen die Lesenden Einblicke ins psychische Gesundheitswesen und in die Frustration der Fachpersonen, die den Familien, die sie betreuen, oft nicht die Unterstützung anbieten können, die sie brauchen.
"Anatol abholen" ist eine direkt erzählte, aufwühlende und doch tröstende Geschichte über die Reise einer Familie durch das Labyrinth der Bürokratie unseres Schul- und Gesundheitssystems und dem Unverständnis gegenüber Kindern, die anders sind und anderes brauchen. Die Geschichte handelt von den fehlenden Kapazitäten und Möglichkeiten im psychischen Gesundheitssystem und von der Psyche einer Mutter, die sich um ihr Kind sorgt und hart für es kämpfen muss.
Erscheint im September