Analyse von Arbeitsprozessen in Privathaushalten im Hinblick auf die Hausgerätevernetzung
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Trotz ausgereifter, einfach zu installierender Technik mit herstellerübergreifenden und einheitlichen Standards haben sich die optimistischen Prognosen zur Marktentwicklung vernetzter Hausgeräte als Bestandteil sogenannter Smart Homes bis heute nicht erfüllt. Ein möglicher Grund hierfür ist die Unkenntnis über die tatsächlichen Hausarbeitsprozesse im Alltagsleben der Privathaushalte. Die vorliegende Forschungsarbeit geht von der erweiterten Gerätevernetzung aus und bezieht auch aktuelle Themen wie das Energiemanagement und die RFID-Technologie im Bereich des Warenflusses in Haushalten in die Analysen mit ein. Um diese komplexen Themenfelder entsprechend untersuchen zu können, konzipiert die Autorin eine inhaltlich und zeitlich aufeinander aufbauende Methodentriangulation. Diese besteht aus Gruppeninterviews (N = 64), Beobachtungen In-Home mit anschließender mündlicher Befragung (N = 32) sowie Onlinebefragungen (N = 707). Es zeigt sich, dass die Wahl und die Ausgestaltung der Erhebungsverfahren einen entscheidenden Einfluss auf die Ergebnisse haben. Als Kernergebnis im Bereich des Gerätenutzungsverhaltens geht hervor, dass das originäre Haushaltsgeschehen einen deutlichen Einfluss auf die Befürwortung bzw. Ablehnung vernetzter Lösungen hat, die alleinige Betrachtung der Technikaffinität hingehen kaum Rückschlüsse diesbezüglich zulässt. Trotz der individuellen Ausübung von Hausarbeit zeigen sich im Bereich der Organisationsarbeit und Simultanaktivitäten Übereinstimmungen zwischen den Haushalten, was die hohe Anzahl paralleler Aktivitäten neben der Lebensmittelzubereitung betrifft. Ferner können deutliche Abhängigkeiten entlang der Prozesse der Lebensmittelkette in Privathaushalten extrahiert werden. Es wird gezeigt, dass der Wissensstand über den Lebensmittelvorrat im Privathaushalt lückenhaft ist und welche Indikatoren hierzu beitragen. Die hier vorliegenden Befunde dienen dem besseren Verständnis rund um Haushaltsprozesse und geben wertvolle Hinweise für konkrete Produktmodifizierungen und Prozessverbesserungen.
Es zeigen sich Ansatzpunkte für ein verhaltensbasiertes Energiemanagement im Bereich der Hausgerätenutzung sowie Möglichkeiten, die Lebensmittelzubereitung zugunsten von Sicherheit und Qualität zu automatisieren. Zugleich werden wertvolle Hinweise für weitere Analysen im Bereich der Simultanaktivitäten gegeben, das speziell auch für die künftigen Zeitbudgetstudien von Bedeutung sein dürfte.
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