Am Horizont kein Zeichen
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Beziehungen zwischen Liebenden und Familienmitgliedern beschreibt Marianne Ach in diesen Erzählungen. Manche handeln von Menschen, die sich nichts mehr zu sagen haben und ihre eigenen Wege gehen. Andere finden Schritt für Schritt wieder zueinander: Die junge Mutter Ruth trauert um ihre behinderte Tochter. Sie muss stark sein für ihren Sohn, gleichzeitig bemerkt sie nicht, dass sie sich von ihrem Mann entfremdet. Ein Kind steht zwischen den getrennten Elternteilen. Es fühlt sich verlassen, als beide neue Partner vorstellen.
Genau, aber nie ausladend, distanziert und doch berührend beschreibt die Autorin das Gefühlsleben der Figuren. Ihre Sprache ist prägnant und treffsicher. Manchmal ist ihr Stil parabelhaft, immer geht die Handlung in die Tiefe.
Es sind Grenzen, die Marianne Ach interessieren, innere und äußere Grenzen. Einige der Figuren begeben sich auf Reisen, die in verschiedene Länder führen. Sie brechen auf und verlassen ihre Heimat, um andernorts eine neue zu finden. Rudolf etwa wandert als junger Mann auf eine griechische Insel aus, um dort eine Familie zu gründen. Immer wieder holen ihn die Bilder des ländlichen Lebens in der Heimat ein, er beginnt wie sein Vater zu trinken und seine Liebe aufs Spiel zu setzen. Ni Luh folgt einem Mann der Liebe wegen in eine fremde Stadt. Sie muss die Sprache lernen, sich aber auch mit Dirks Vergangenheit auseinandersetzen.
Sie alle werden getrieben von ihren Sehnsüchten und Wünschen, erleben Trennungen und Entbehrungen. Große Hoffnungen begleiten sie auf ihren Reisen, Erwartungen an ein anderes Leben. Diese werden nicht immer erfüllt.
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