Aber wo Göttliches wohnt - die Farbe Nichts
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Nelly Sachs hat sich bereits in ihrer Jugend mit der christlichen und jüdischen Mystik (Kabbala) beschäftigt. Insbesondere im Sohar, dem zentralen Werk der Kabbala, fand die deutsch-jüdische Dichterin eine Gedankenwelt vor, die ihr aus eigenem Erleben bekannt und vertraut schien.
Die Arbeit beschäftigt sich in einem ersten Teil mit der Frage, inwiefern Nelly Sachs Inhalte der christlichen und jüdischen Mystik in ihrem literarischen Werk verarbeitet bzw. produktiv umgestaltet hat. Eine besondere Rolle kommt hierbei der leidenden Christus-Gestalt zu. Darüber hinaus fand Sachs in der Kabbala Gedanken vor, mit deren Hilfe sie die Katastrophe des jüdischen Volkes in der Shoa und auch ihr persönliches, von Heimatverlust geprägtes Leben zu deuten suchte.
Der zweite Teil geht der Frage nach, ob im Werk der Nelly Sachs eigenes mystisches Erleben seinen Niederschlag gefunden hat. Zur Erhellung des Problems dienen vor allem bislang unveröffentlichte Briefe und Aufzeichnungen der Dichterin.
Abschließend weist die Autorin auf die Relevanz des Werkes der Nelly Sachs für den interreligiösen Dialog und für eine Theologie nach Auschwitz hin. Diese Relevanz liegt im Mystik-Begriff begründet, der in der Lyrik und den Texten von Nelly Sachs aufscheint - in einer "Mystik der offenen Augen" (J.B.Metz), die Ungerechtigkeit und Terror wahrnimmt und auf eine Kultur des Vermissens zielt, die nicht ohne Hoffnungsperspektive bleibt.
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