240 Tage Sodom
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Ein Buch über die Philosophie und Ästhetik der Perversion, oder der Versuch, den Umgang der westlichen Welt mit dem Schmutz unter ihrem Teppich zu analysieren? Beides! Antike, Mittelalter, Neuzeit, Moderne, Post- und Postpostmoderne...und jetzt? Wir sind an einem Punkt, an dem es unmöglich ist zu sagen, ob wir den Schritt heraus aus Platons Höhle und ans Tageslicht gemeistert haben, oder nicht. Das Böse und das Gute liegen dafür in unserem Gesellschafts-, Wirtschafts- und Wertesystem zu nahe bei einander. Nur einigen wenigen Menschen ist es im Laufe der Geschichte gelungen, Fragen zu stellen oder Antworten zu geben, die den Nerv ihrer Zeit treffen und damit ein Stück weit zu einer Differenzierung beitragen. Und wie de Sade und Pasolini zeigen, sind diese Fragen und Antworten meistens unangenehm. Sowohl de Sade als auch Pasolini haben eine Ehrlichkeit in ihren Werken, die sie zu dem gemacht hat, was zu sein einem jeden Künstler von Format irgendwann einmal vorgeworfen werden sollte: zu Nestbeschmutzern. Warum eine Arbeit über ein so ekelhaftes Thema? Weil wir selbst die Ursache für den Ekel in unserer Welt sind und dieser Ekel ein Teil von uns allen ist. De Sade hat Platons Höhle ins Pornozeitalter geholt und sie damit an den Stand seiner Gesellschaft angepasst. Pasolini analysiert in weiterer Folge die Analogien zwischen sexueller Perversion und dem Zivilisationsbruch.
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