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Aus dem Vorwort: Integration und Leistung
Mit seinem im Georg Olms Verlag erschienenen Buch 222 Juden verändern die Welt hat der Physiker Mario Markus ein längst fälliges Werk vorgelegt. Es ist sowohl ein Kaleidoskop für Einsichten in 3000 Jahre allgemeine und Religionsgeschichte wie ein zusammenfassender Überblick über Leiden und Leistungen des Judentums. Es ist eine Sammlung von Kurzbiographien "weltverändernder" jüdischer Persönlichkeiten ebenso wie eine stich-wortartige Zusammenfassung von Erfolgen der modernen Naturwissenschaften - oder formal betrachtet: Es ist sowohl ein Spezial-Lexikon wie eine Sammlung oft spannender, gelegentlich mit trockenem Humor gewürzter Kurzgeschichten und noch manch anderes mehr.
Der Naturwissenschaftler Markus, Sohn deutschjüdischer Emigranten, die noch rechtzeitig vor den Nationalsozialisten fliehen konnten, teilt sein Anliegen im Vorwort in geradliniger, schnörkelloser, man ist geneigt zu sagen "ehrlicher" Sprache mit - eine Beschreibung, die für das gesamte Buch gelten kann.
Markus sagt deutlich, was er will und auch, was er nicht will oder nicht kann. Der erste Satz seines Vorwortes lautet: "Meine Beziehung zum Judentum ist weniger religiös und schon gar nicht zionistisch ..." Vielmehr sei der Leitfaden seines Buches die Darstellung von jüdischer "Integration und Leistung". Markus will weniger die Rolle der Juden als Opfer in Jahrtausenden in das Blickfeld nehmen, die er selbstverständlich deutlich benennt, son-dern vielmehr die Tatsache verankern, "dass Juden substanziell an der Gestaltung unserer Zivilisation in der ganzen Welt mitgewirkt haben", - und das mit atemberaubendem Erfolg, wie allein die Liste der jüdischen Nobelpreisträger im Verhältnis zur jüdischen Weltbevölkerung ausweist. Das Ausmaß der Erfindungen und Leistungen, die in unserem täglichen Leben teilweise als selbstverständlich hingenommen werden, wird dem Leser mithilfe dieses Buches vor Augen geführt.
Georg Ruppelt
Erscheint im Mai