200 Jahre Parkinsonsyndrom
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Geschichte eines komplexen Krankheitsbildes
1817 hat der englische Arzt James Parkinson
in An Essay on the Shaking Palsy das Krankheitsbild,
das heute seinen Namen trägt, erstmals
beschrieben. Zittern (Tremor) und Bewegungsstörung
(Akinese) waren zwar schon
lange bekannt. Parkinson hat aber erkannt,
dass die Symptome Teil einer einzigen Krankheit
sind. Rund 50 Jahre später hat Jean-
Martin Charcot in Paris das klinische Bild
vervollständigt und auch erste Therapieversuche
gemacht.
Zahlreiche Forscher und Ärzte haben sich
in der Folge um die Hintergründe und die
Behandlung der Krankheit bemüht. Einen
riesigen Schritt vorwärts hat in Wien Oleh
Hornykiewicz mit dem Nachweis eines stark
verminderten Gehalts der Überträgersubstanz
Dopamin in bestimmten Hirnarealen der Betroffenen
ermöglicht. Mit der Anwendung
der Vorläufersubstanz L-Dopa durch Oleh
Hornykiewicz und Walther Birkmayer in
Wien und durch George Cotzias in New York
konnte vor gut 50 Jahren erstmals eine symptomatische
Therapie eingeführt werden, die
das Schicksal der Patienten stark verbessert
hat. Die Lebensqualität der Betroffenen ist
seither viel höher und ihre Lebenserwartung
hat sich praktisch normalisiert.
Angefeuert durch diesen Erfolg hat das wissenschaftliche
Interesse am Parkinsonsyndrom
noch einmal stark zugenommen. Trotz
vieler Fortschritte ist die Ursache der Krankheit
immer noch umstritten und eine ursächliche
Behandlung, die eine Heilung brächte,
ist noch nicht in Sicht. Nicht einmal Parkinsons
Hoffnung, dass das Fortschreiten der
Krankheit bald aufgehalten werden könne
(«there appears to be sufficient reason for
hoping that some remedial process may ere
long be discovered, by which, at least, the
progress of the disease may be stopped»), hat
sich nach 200 Jahren erfüllt.
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