1917 | 2017
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Das 20. Jahrhundert war eines der Revolutionen: in Russland, Ungarn, Deutschland, Spanien, China, Mexiko, Chile, Kuba und vielen anderen Staaten. Daraus ragen die Oktoberrevolution - genauer: die Revolutionen von 1905 und 1917 - und Maos langer Marsch mit dem Sieg der Kommunisten 1949 als Epochen prägende Ereignisse hervor, die der Weltgeschichte einen neuen Verlauf gaben. Doch mehr als das. War die Französische Revolution von 1789 und mit ihr der neuzeitliche Revolutionsbegriff zunächst ein Akt der politischen Umwälzung, trat mit der Russischen Revolution eine Erweiterung der politischen durch die soziale Umwälzung und Revolution als Einheit beider auf die weltgeschichtliche Tagesordnung. Deren Triumph und Scheitern waren für Eric Hobsbawm Ausgangspunkt und Ende des »kurzen 20. Jahrhunderts«.
Frank Deppe setzt sich 100 Jahre nach der Oktoberrevolution eingehend mit der zeitgeschichtlichen Revolutionsforschung auseinander, seziert die Wesensmerkmale der »kleinen« und »großen« Revolutionen, fragt nach »Gesetzmäßigkeiten« und Verlaufsformen von Revolutionszyklen, nach den sozialen Akteuren, der schrittweisen Kumulation von Widersprüchen und den die Epoche und deren Charakter nicht minder bestimmenden Gegenrevolutionen.
An dieses erste Kapitel schließen zwei große Kapitel mit der Nachzeichnung und Analyse der Oktoberrevolution und der Chinesischen Revolution - deren Ursachen, Vorgeschichten, Verlaufsformen, des Aufstiegs der Sowjetunion, schließlich des Niedergangs des Staatssozialismus und damit des Endes der Systemkonkurrenz - an. Im vierten Kapitel werden resümierend die Perspektiven von Gegenrevolution und Revolution im 21. Jahrhundert diskutiert.
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