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Einer der größten Künstler unserer Zeit erzählt sein Leben vor dem Hintergrund der Geschichte ChinasIn seinen mit Spannung erwarteten Erinnerungen, »1000 Jahre Freud und Leid«, schildert Ai Weiwei seinen außerordentlichen künstlerischen Werdegang vor dem Hintergrund der Geschichte seiner Familie in China. Ai Weiwei zeichnet ein eindrucksvolles Bild Chinas im Wandel der vergangenen hundert Jahre und beleuchtet zugleich sein eigenes künstlerisches Werden. Er erkundet die Ursprünge seiner außergewöhnlichen Schaffenskraft und seiner leidenschaftlichen politischen Überzeugungen und schildert eindrücklich die Geschichte seines Vaters Ai Qing, einst ein enger Vertrauter Mao Zedongs und Chinas einflussreichster Dichter. Im Zuge der chinesischen Kulturrevolution brandmarkte man Ai Qing als "Rechtsabweichler" und verurteilte ihn zu Zwangsarbeit. Seine gesamte Familie, darunter auch sein Sohn, wurde in einen abgelegenen und unbewohnten Teil des Landes verbannt, der als "Klein-Sibirien" bekannt war. In seinen Erinnerungen beschreibt Ai Weiwei seine Kindheit in der Verbannung und die schwierige Entscheidung, seine Familie zu verlassen, um für ein Kunststudium in die USA zu gehen. Dort freundete er sich mit Allen Ginsberg an und ließ sich von Marcel Duchamp und Andy Warhol inspirieren. Aufrichtig und geistreich beschreibt Ai Weiwei seine Rückkehr nach China und seinen Aufstieg zum Star der Kunstwelt, seine Entwicklung zum internationalen Menschenrechtsaktivisten - und wie das Leben in einem totalitären Regime sein Schaffen bestimmte. Millionen Menschen in aller Welt kennen Ai Weiweis Skulpturen und Installationen. Zu seinen architektonischen Arbeiten zählt die Mitwirkung am berühmten "Vogelnest"-Olympiastadion in Peking. Seine politischen Aktivitäten brachten ihn schon vor längerer Zeit mit den chinesischen Behörden in Konflikt, was 2011 zu einer mehrmonatigen geheimen Inhaftierung ohne Anklage führte. Besondere Verbindung hat Ai Weiwei zu Deutschland. Bereits 2007 erregte er mit seiner sozialen Installation auf der documenta 12, für die er 1001 Chinesen nach Kassel einlud, große Aufmerksamkeit. Es folgte die Ausstellung "So Sorry" im Haus der Kunst in München 2009 sowie die viel beachtete Werkschau in Düsseldorf 2019. In seinen sehr persönlichen Erinnerungen gibt Ai Weiwei einen außergewöhnlichen Einblick in die vielfältigen Kräfte, die das moderne China geformt haben, und mahnt uns zugleich, die Meinungsfreiheit immer wieder neu zu verteidigen.
Erscheint im November